Sternstunde in Schwanheim

 Afrikanischer Chor brachte Kirche zum Beben

„Ob die Empore das aushält?“, fragte sich letzten Freitagabend Thomas Schneider, ein erfahrener Feuerwehrmann aus Rodau und da ist Pfarrer Hans-Joachim Greifenstein doch ein bisschen zusammengezuckt.

In der Tat hat er beim Konzert des „Efatha“-Gospelchores aus Dar es Salaam einen echten Belastungstest seiner geliebten Schwanheimer Kirche mit erlebt.

Seit kurzem haben die Schwanheimer Protestanten eine Partnergemeinde der Moravian Church (Herrnhuter Brüdergemeine*) in Morogoro in Tansania und das war mit ein Grund, warum der afrikanische Chor während seiner Tournee zum Kirchentag in Stuttgart und nach Südhessen auch in den Bensheimer Stadtteil gekommen war.

Die Kirche war brechend voll und die Stimmung von Anfang an großartig. Schon als die 15 Sängerinnen und Sänger – unterstützt von einer stets gut aufgelegten Band – singend und tanzend in die Kirche eingezogen waren, brandete starker Beifall auf.

Was dann im weiteren Verlauf des Abends geschah lässt sich mit Worten nur schwer beschreiben. Der Chor verbreitete ein derart mitreißende Stimmung dass das Gotteshaus buchstäblich zu tanzen begann. Man kennt ja die fröhliche Stimmung, die Gospelchöre oft verbreiten und was sie bei uns so beliebt und wertvoll macht. Aber das was an diesem Abend in Schwanheim geschehen ist geht weiter über das hinaus, was man für gewöhnlich an solch einem Abend erleben kann.

Die Fröhlichkeit, das Temperament und die Inbrunst der afrikanischen Gäste ergriff in geradezu pfingstlerischer Begeisterung die Menschen und verwandelte distanzierte Konzertbesucher in überschwänglich Mitfeiernde.

Es waren auffallend viele ältere Menschen in die Kirche gekommen, die in ihrer Begeisterung dem neuen Schwanheimer Konfirmandenjahrgang, der an diesem Abend sein erstes Treffen hatte in nichts nachstanden.

Gemeindetanz

„So etwas hat es in Schwanheim noch nicht gegeben“ sagte Greifenstein am Schluss und dankte dem Chor in bewegten Worten.

„Für uns ist das keine Show, sondern Gottesdienst“ betonte Bandleader Nsajigwa Mwafumbila und der Segen von Pfarrer Timoth Mwankenja in Kisuaheli war ein weiterer bewegender Höhepunkt, der viele Menschen an diesem Abend tief berührt hat.

Pfarrer Tilman Pape, der Beauftragte des Evangelischen Dekanates Bergstraße für Mission und Ökumene hat den Chor seit Anfang der Tournee begleitet und durfte sich über das intensive Konzerterlebnis in Schwanheim freuen, bei dem er auch als aktiver Tänzer mehrfach in Aktion trat.

Sein Appell, den Chor bei den nicht unerheblichen Reisekosten zu unterstützen fiel denn auch auf fruchtbaren Boden: Insgesamt 1.730 € wurden eingelegt, was deutlich macht, wie viel den Menschen dieser Abend bedeutet hat.

Übrigens: Die Empore hat gehalten und dieser Abend weitaus mehr, als man erwarten durfte.

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