Ökumenischer Gottesdienst zum Weltgebetstag am 03.03.2023

„Glaube bewegt“ lautete das Motto des diesjährigen Weltgebetstags, der zusammen mit unseren Brüdern und Schwestern der kath. Kirchengemeinde aus Fehlheim im Haus der Begegnung in Schwanheim gefeiert wurde.
Der Gottesdienst beschäftigte sich mit dem Leben und Wirken von Frauen aus dem Inselstaat Taiwan, der zwischen Japan und den Philippinen vor dem Festland von China liegt.

Frauen aus unserer Kirchengemeinde und aus der kath. Kirchengemeinde Fehlheim hatten sich dazu in den vergangenen Wochen mehrmals zur Vorbereitung getroffen und zeigten eine Woche vor dem Gottesdienst im Haus der Begegnung zur Einstimmung einen Film über den Inselstaat Taiwan.

Zum Gottesdienst wurde der Altar im Haus der Begegnung landestypisch mit Lampions, Räucherstäbchen, Bambus, Reis, Tee, Ananas, Orangen, Orchideen und der Weltgebetstagskerze geschmückt.

Auch die Landkarte von Taiwan, die Flagge und der Gruß aus Taiwan „Ping an“, was auf deutsch so viel heißt, wie „Friede sei mit euch! Friede mit Gott und Friede untereinander!“, war im Gottesdienstraum zu sehen.

Die Flötengruppe der Pfarrgruppe Fehlheim/Zwingenberg unter der Leitung von Rosemarie Zimmermann eröffneten den Gottesdienst. Das Instrument Nr. 1 in Taiwan ist nämlich die Blockflöte. Jedes Schulkind lernt sowohl Block- als auch Altflöte und die besten Flötenorchester der Welt sind in Taiwan beheimatet.

Zu Beginn des Gottesdienstes erfuhren die Besucher interessante Hintergrundinformationen über den Inselstaat Taiwan, in dem 23 Millionen Menschen leben. Zu dem Inselstaat zählen 100 kleinere Inseln und die Hauptinsel mit der Hauptstadt Taipeh. Taiwan ist ein Demokratischer Staat wie Deutschland mit einer weiblichen Regierungschefin. Die Gesellschaft eine Mischung aus eingewanderten Chinesen und indigenen Völkern. Es gilt die Religionsfreiheit. Das Christentum ist eher schwach vertreten, mehr als 40% der Menschen praktizieren den chinesischen Volksglauben, der eine Mischung aus Taoismus und Konfuzianismus ist. Menschen aller Kulturen und Religionen leben im Land ohne große Konflikte.

Nur eines bereitet den Taiwanesen große Sorgen: Die Volksrepublik China sieht in Taiwan eine ihrer Provinzen. 1971 erklärten die Vereinten Nationen die Volksrepublik China zur legitimen Vertretung des Landes. Demokratische Staaten wie Deutschland und die USA unterhalten deshalb auch keine diplomatischen Beziehungen zu Taiwan, aus Angst um die wichtigen Handelsbeziehungen mit der Volksrepublik China. Gleichzeitig sichern die USA Taiwan immer wieder ihre Unterstützung zu.

In Taiwan sorgen vor allen Frauen für die Demokratisierung der Gesellschaft. Sie versuchen die Zivilgesellschaft über digitale Vernetzung an den politischen Entscheidungen zu beteiligen. Das führt auch zu Spannungen innerhalb der Gesellschaft, denn Ältere können sich eine Annäherung an China vorstellen, die Jüngeren nicht – sie wollen weiterhin frei und selbstbestimmt leben. Das wurde auch bei der Vorbereitung der taiwanesischen Frauen zum Weltgebetstag deutlich.

Doch bei allen Ansichten und Meinungen zählt das Gemeinsame, ähnlich einem Puzzle. Das wurde auch im Schwanheimer Gottesdienst herausgearbeitet. Im Mittelpunkt der Predigt: ein Brief, der im Namen des Paulus an die Gemeinde in Ephesus geschrieben worden war, zwei Generationen nach Jesus Christus und noch heute aktuell. Es geht um Glaube, Hoffnung und Liebe, Weisheit und Offenbarung, Kraft und Stärke, Macht und Herrlichkeit. Diese Worte hatten die Frauen im Gottesdienst in Schwanheim auf einzelne Puzzleteile geschrieben, die schließlich zusammengefügt ein großes Herz ergaben.
Jedes einzelne Puzzleteil ist unersetzlich, wenn es ein Bild, eine starke Einheit geben soll. Durch dieses Vielfalt entsteht ein großer und lebendiger Glaube. „Glaube bewegt“ lautete die Botschaft des Gottesdienstes. Diese wurde mit vielen Liedern und Gedanken zum Ausdruck gebracht. Im Zuge des Gottesdienstes wurden Dankesbriefe von Frauen aus Taiwan vorgelesen, deren lebendiger Glaube sie bewegt hat und sie dadurch den Mut fanden ihren Weg zu gehen.

Nach dem Gottesdienst lud die ökumenische Frauengruppe die Besucher zu einem gemütlichen Abschluss mit einem kleinen Taiwan-Quiz, Tee, Bisquit- und Ananaskuchen ein. Es wurde ein gelungener Auftakt nach der Pandemie, in der der Weltgebetstag nur eingeschränkt gefeiert werden konnte.

(siehe dazu auch Fotos in der Bildergalerie)

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