Kirchenjubiläum „200 Jahre Mollerkirche in Schwanheim“

Am 19.08.2021 eröffnete Pfarrer Dr. Christian Ferber die Jubiläumsfeier und zitierte „Von Menschen, die sich im 18. Jahrhundert in einer Schlägerei um die Plätze in der Kirche balgten“. Im Jahr 2021 feierten jedoch knapp einhundert Menschen bequem und friedlich das 200-jährige Jubiläum in der Mollerkirche. Es war ein gelungener Auftakt mit kurzen Grußworten von Dekan Arno Kreh, Bürgermeisterin Christine Klein und Ortsvorsteher Konrad Klapfenberger.

„Eine Kirche ist kein heiliger, aber doch ein ganz besonderer Ort“, sagte Arno Kreh in einer Gemeinde, die, so betonte er, immer wieder bereit sei, neue Wege zu gehen, und sich offen neuen Entwicklungen stelle. Mollers Kirche bilde dafür einen funktionalen wie ästhetisch ansprechenden Rahmen.

Die Schwanheimer Kirche ist nicht nur geistliches Zentrum und weltlich-kultureller Treff, sondern auch eine Landmarke, die das Bild der westlichen Bergstraße aus vielen Blickwinkeln mit prägt und charakterisiert. Schon von weitem sind die beiden Türme deutlich erkennbar und weisen den Weg ins Herz von Schwanheim, so Ortsvorsteher Konrad Klapfenberger.

Bürgermeisterin Christine Klein sprach von einem herausragenden Mittelpunkt des Ortes, der als verbindendes Element diene. Das Jubiläum spiegelte den guten Zusammenhalt in Schwanheim und die Bereitschaft aller Bürger, sich ins lokale Lebeneinzubringen. Wie Arno Kreh so betonte auch Pfarrer Christian Ferber die Institution Kirche als einen Ort ständigen Wandels in einem Luther’schen Geist der lebendigen Reformation. „Ohne die Menschen darin ist das Bauwerk nur eine leere Hülle“.

Ein Zeichen dieser Veränderung sei auch die Anschaffung des neuen Altarkreuzes und der neuen Paramente für den Altarraum. Der von Jürgen Drewer entworfene und in der Textilwerkstatt Darmstadt https://textil-kunst-kirche.de hergestellte Textilschmuck nimmt die traditionellen liturgischen Farben auf, die den Festen im Jahrkreis zugeordnet sind. Die roten und grünen Paramente wurden im Rahmen der Jubiläumsveranstaltung präsentiert. Die weiteren in violett und weiß werden noch angefertigt.

Markus Zink vom Referat Kunst und Kirche der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau lobte die Gestaltung und sprach von einer prachtvollen Bereicherung der Schwanheimer Kirche. Die Paramente mit ihren abstrakten und farbstarken Motiven seien Ausdruck von künstlerischem Reichtum in einem sakralen Kontext.

Musikalisch begleitet wurde der Abend von den „Nowak Sisters“ mit Werken wie „O Happy Day“, „True Colors“, „What a wonderful World“, „Lollipop“, „One Moment in Time“ und „Have a nice Day“.

Im Anschluss an die Veranstaltung wurde die 7. Kunstausstellung der Künstlerinnen und Künstler der Kirchengemeinde Schwanheim unter dem Motto „Mitten im Leben“ eröffnet. Im und entlang des Kirchengebäudes waren Werke von Rainer Ahlheim (Fotografie), Sylke Galler (süße Kunst), Ulrich Heinecker (Holzbearbeitung), Heike Loreth (Keramik), Friedrich Mundt (Illumination), Gabriele Mundt (Metall+Holzbearbeitung), Martina Pfeiffer (Glas+Stahlbearbeitung), Bettina Sumalowitsch (Malerei), Sebastian Schumacher (Holzbearbeitung), Charlotte, Victoria und Ziva vom Kindergottesdienst und Team (bemalte Holzfische), sowie die Kinder vom Kindergarten in Schwanheim (bunt bemalte Papierfische) zu sehen.

Der Abend endete vor dem Gotteshaus mit dem Aufsteigen vieler bunter Luftballons, die mit guten Wünschen versehen, dem Himmel näher kamen und der Illumination der Kirche von Friedrich Mundt. Bis Samstag wurde die Kirchenfassade durch Lichteffekte in den Abendstunden in Szene gesetzt. Viele Besucher bewunderten das faszinierende Farbenspiel. Auch die Kunstausstellung die noch bis zum 29.08.2021 zu sehen war, kam gut in der Gemeinde an.

Der Festgottesdienst am Sonntag den 22.08.2021 um 11:00 Uhr wurde von Ramona Schmöker (Gesang) und Monika Volk an der Orgel begleitet. In seiner Predigt wagte Pfarrer Christian Ferber eine Standortbestimmung der evangelischen Kirche und einen perspektivischen Ausblick mit einem Video über die Zukunft der Kirchengemeinde Schwanheim.

Im Anschluss an die Feier wartete im Außenbereich ein kleiner Imbiss vom Bauernhof Schweickert. Die Interessengemeinschaft Schwanheimer Vereine versorgte die Gäste mit Getränken. Unter großem Körpereinsatz pflanzte Pfarrer Christian Ferber neben der Kirche auf der Rasenfläche, als Verweis auf den Martin Luther zugesprochenen Satz „Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen“, einen kleinen Apfelbaum.

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