Gedenkgottesdienst für Doris Greifenstein

Am Samstag, 23.10.2021 fand in der evangelischen Stadtkirche in Babenhausen ein sehr gut besuchter Gedenkgottesdienst für Doris Greifenstein statt.

Sie war von 2010 bis 2020 in der Kirchengemeinde Schwanheim als Pfarrfrau tätig und hat in fast allen Bereichen der Gemeindearbeit ehrenamtlich mitgearbeitet. So war sie in der Kinder- und Jugendarbeit, im Gottesdienst, im Kirchenvorstand, bei Gemeindeveranstaltungen, in der Seniorenarbeit und im Besuchsdienst engagiert. Ihre fröhliche, offene und zupackende Art hat ihr viel Sympathie in Schwanheim, Langwaden, Rodau und Fehlheim eingetragen und bei der Entpflichtung ihres Ehemannes aus dem Amt des Gemeindepfarrers am 2.2.2020 wurde sie in großen Ehren gleich berechtigt mit ihm aus ihrem Ehrenamt verabschiedet.

Tragischerweise war wenige Wochen zuvor bei ihr eine unheilbare Krebserkrankung diagnostiziert und eine palliative Behandlung eingeleitet worden. Sie zog mit ihrem Mann in ihren Heimatort Babenhausen um und hat dort noch fast ein Jahr im Kreis ihrer großen Familie erleben dürfen. Sie ist am 2.12.2020 verstorben und wurde am 8.12.2020 beigesetzt.

Da bei der Beerdigungsfeier unter Corona-Bedingungen nur der engste Familienkreis teilnehmen durfte, hatte die Familie schon damals beschlossen, zu einem späteren Zeitpunkt zu einem Gedenkgottesdienst einzuladen. Dieser fand nun im letzten Herbst statt.

Zahlreiche Menschen aus unserer Gemeinde haben es sich nicht nehmen lassen, zu dieser Feier nach Babenhausen zu fahren. Nicht wenige, die durch Krankheit oder andere Umstände an der Teilnahme verhindert waren, haben Anteil in Form von Briefen, Mails und Telefonaten genommen.

Vor Beginn des Gottesdienstes wurde die Einhaltung der „3-G-Regel“ kontrolliert, so dass viele Menschen in die Kirche durften und auch die Choräle mitsingen konnten, was für nicht wenige nach langer Zeit zum ersten Mal wieder der Fall war und zum bewegenden Charakter der Feier beigetragen hat.

Eine Freundin der Familie, Pfarrerin i. R. Ruth Selzer-Breuninger gestaltete den Gottesdienst sehr persönlich. Sie zeichnete in ihrer Predigt ein lebendiges Bild der Verstorbenen und fand wohltuende und tröstliche Worte. Das engagierte Zeugnis einer guten Freundin ging vielen Menschen sehr zu Herzen. Sie betonte unter anderem die Bedeutung der Taufe als Grundlage für Doris‘ persönliches Glaubensleben: „Das Vertrauen auf den unzerstörbaren Bund zwischen Gott und uns Menschen, der sichtbar in der Taufe vollzogen wird, war für sie ihr Leben lang von entscheidender Bedeutung“. Ihr Sohn Benjamin verlas als Lesungstext Jesaja 43,1-7, ein Abschnitt aus der Heiligen Schrift, aus dem Doris ihren Beerdigungsspruch ausgewählt hatte: „Und nun spricht der HERR, der dich geschaffen hat, Jakob, und dich gemacht hat, Israel: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen gerufen; du bist mein!“

Doris‘ Lieblingschoräle wurden gesungen: „Bleib bei mir Herr“, „In dir ist Freude“, „Ich bin getauft auf deinen Namen“, das Taizé-Lied „Meine Hoffnung und meine Freude“ begleitete das Fürbittgebet. Ihr Freund, der Liedermacher Wolfgang Buck aus Bamberg sang zwei kluge und zärtliche Lieder in fränkischer Mundart, die Doris ebenfalls sehr geliebt hat: „Rutsch aweng her“ und „Mier werfm diech in Himml nauf“, was viele Menschen im Gottesdienst sehr beeindruckt hat.

Die Kollekte des Gottesdienstes erbrachte 1.316,20 € für das Kinderhospiz „Bärenherz“ in Wiesbaden, einer Einrichtung, die Doris im Laufe ihres Lebens immer wieder unterstützt hat.

Im Anschluss an den Gottesdienst gab es – ganz im Sinne der Verstorbenen – ein Kirchencafé im Hof des Gemeindehauses neben der Kirche, bei dem sich viele noch einmal versammelt und ihrer gedacht haben. Freunde und Freundinnen von ihr hatten die Bewirtung übernommen, ihr Sohn Christian hatte eine Präsentation vorbereitet, in der Bilder aus ihrem Leben mit Aussagen andrer Menschen über sie verbunden wurden und die große Beachtung fand.

Pfarrer i.R. Hans-Joachim Greifenstein sagte: „Ich bin sehr gerührt über die große Anteilnahme von Menschen aus der Kirchengemeinde Schwanheim. Doris war dort von Anfang bis zum Ende gerne und mit Herzblut als Pfarrfrau aktiv. Sie hat die Leute wirklich gemocht und sie hat es geliebt, Teil dieser Gemeinde zu sein. Es ist sehr tröstlich für mich, dass ich erleben durfte, wie sehr meine Frau hier noch immer geschätzt wird. Ich danke allen, die gekommen sind oder ihre Anteilnahme auf andere Weise bekundet haben von ganzem Herzen. Gott segne Euch alle.“

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